Influenza / Neue Influenza A (H1N1/2009)

Neue Influenza (H1N1/2009)

Erreger und Reservoir

  • Im April 2009 ist ein neues Influenzavirus A (H1N1) aufgetreten, das sich leicht von Mensch zu Mensch verbreitet und sich vom bis dahin zirkulierenden Erreger des Subtyps A/H1N1 wesentlich unterscheidet. Der Subtyp selbst (Influenzavirus A/H1N1) ist zwar nicht neu, jedoch besteht ein sehr großer genetischer Unterschied zu den bis dahin aufgetretenen (saisonalen) Influenzavirus A/H1N1-Viren.
  • Dieses neue Influenzavirus (H1N1/2009 [bisher als pH1N1 bezeichnet]) entstand über einen langen, mehrere Jahre hindurch andauernden Zeitraum durch mehrere Reassortments (Austausch von Genom-Segmenten bei Doppelinfektion) und beinhaltet Elemente aus aviären Influenzaviren, eurasischen Schweine-Influenzaviren, nordamerikanischen Schweine-Influenzaviren und menschlichen Influenzaviren.
  • Am 11. Juni 2009 hat die Weltgesundheitsorganisation (WHO) wegen des Auftretens der Neuen Influenza A/H1N1 zum ersten Mal seit dem Jahr 1968 wieder eine Pandemie ausgerufen, die jedoch inzwischen wieder aufgehoben worden ist.
  • In einigen Gegenden der Erde betrug die Infektionsrate mit dem neuen Influenzavirus 20 – 40 % (WHO). Während einer „normalen“ Grippesaison werden schätzungsweise 5 – 20 % der Bevölkerung infiziert (wobei nicht jeder Infizierte auch mit Symptomatik erkrankt).
  • Das (neue) H1N1/2009-Influenzavirus stellt nunmehr die hauptsächlich zirkulierende H1N1-Variante dar.
  • Am Beginn der aktuellen Saison (bis KW 52) ko-zirkulieren in Deutschland folgende Varianten: H1N1/2009 [ca. 65 %], H3N2 [ca. 9 %] sowie Influenza B [ca. 26 %]. Diese 3 Subtypen sind weltweit vertreten, wenngleich in sehr unterschiedlicher Gewichtung (Argentinien: kaum H1N1/2009, vermutlich auch deshalb weil 2009/2010 ca. 95 % der Bevölkerung vorbeugend geimpft wurden.

Infektionsweg

  • Wie bei Influenzavirus üblich (siehe Influenzaviren - Grundlagen).

Inkubationszeit

  • Wie bei Influenzavirus üblich (siehe Influenzaviren - Grundlagen).

Dauer der Ansteckungsfähigkeit

  • Wie bei Influenzavirus üblich (siehe Influenzaviren - Grundlagen).

Besonderheiten bei der Erkrankung (Stand 28.10.2009)

  • Im Rückblick zeigt sich, dass die Influenzapandemie 2009 vergleichsweise günstig verlaufen ist. Die Krankheitslast war mit einer mittelschweren saisonalen Influenzawelle vergleichbar, Beginn und Höhepunkt der Ausbreitung fanden jedoch zu einem deutlich früheren Zeitpunkt im Jahr statt.
  • Schwere und tödliche Erkrankungen waren zwar seltener als bei der saisonalen Influenza, betrafen dafür aber in besonderem Maße deutlich jüngere Altersgruppen. In Deutschland gab es 252 Influenza-assoziierte Todesfälle, wobei bei 200 der Todesfälle mindestens ein Risikofaktor für einen schweren Krankheitsverlauf vorlag (79,4 %).
  • Schwangere haben ein erhöhtes Risiko (vergl. Impf-Empfehlungen der STIKO).
  • Die Mortalität bei Säuglingen und Erwachsenen der Altersgruppe zwischen 34 und 59 Jahren ist mit etwa 4 Todesfällen pro 1 Millionen Einwohner fast doppelt so hoch wie in anderen Altersgruppen.

Impfung (die wichtigste Maßnahme zur Infektionsvermeidung)

  • Die Impfung stellt nach wie vor die wichtigste und effektivste Maßnahme zur Infektionsvermeidung dar. Die Impfquoten waren bei der Influenzapandemie 2009 durchweg sehr niedrig (Gesamt: ca. 10 %; Personen mit Grunderkrankung: ca. 12 %). Beim medizinischen Personal – einer Schlüsselgruppe bei der Virusverbreitung – betrug die Impfquote ebenfalls nur etwa 15 %.
  • Die Wirksamkeit der Impfstoffe (enthalten nun H1N1/2009 als H1N1-Variante) ist hoch, bei guter Verträglichkeit
  • Bisher besitzen die Isolate der nunmehr weltweit zirkulierenden H1N1/2009-Variante eine einheitliche Antigenität, die derjenigen der empfohlenen Impfstoffe entspricht.
  • Einzelheiten und Empfehlungen (STIKO): siehe Influenzaviren – Grundlagen.

Weitere Maßnahmen zur Infektionsvermeidung

    • siehe Influenzaviren - Grundlagen

    Therapie

    • siehe Influenzaviren - Grundlagen