Antivirale Validierung

Viren

Was ist ein Virus?


Viren (das Virus; lat.: Schleim, Gift) sind obligat intrazelluläre Parasiten, die zur eigenen Vermehrung (Replikation) vollständig auf lebende Zellen und deren Syntheseleistungen angewiesen sind. Diese Zellen werden gezwungen, Virusbausteine zu produzieren. Die ca. 4.000 bekannten Arten werden aufgrund ihrer Übereinstimmung hinsichtlich verschiedener Eigenschaften in etwa 80 Virusfamilien eingeteilt.

Bezüglich der Speziesbreite ihrer Wirte gibt es deutliche Unterschiede. Einige Viren besitzen ein großes Wirtsspektrum wie die Rhabdoviridae, einige Reoviridae bzw. Bunyaviridae. Diese Viren infizieren sowohl Pflanzen als auch Tiere. Oder wie einige Flaviviren, die sowohl Insekten, Säugetiere und Vögel infizieren. Die meisten Viren haben sich jedoch im Laufe der Evolution perfekt an die jeweiligen zell- und molekularbiologischen Eigenarten ihrer Wirtszellen angepasst und können sich nunmehr z.T. mit einer sehr hohen Gewebe- bzw. Zellspezifität nur noch innerhalb eines bestimmten Wirtes (z.B. dem Menschen) vermehren (z.B. humane Influenzaviren, humane Adenoviren, HBV, HIV).

Zur Zeit sind etwa 200 Viren bekannt, die prinzipiell in der Lage sind, Menschen zu infizieren. Diese Anzahl ist jedoch nicht konstant sondern verändert sich (in den Maßstäben der Evolution) fortlaufend. Aber auch in der Gegenwart lässt sich dieser Prozess der Anpassung an einen "neuen Wirt" beobachten. Das Auftreten von neuen bis dahin unbekannten Infektionskrankheiten in den letzten 40 Jahren (HIV, SARS, Zikavirus) sowie von neuen Influenzaviren mit Pandemiepotential sind ein eindrucksvoller Beleg für die große Wandlungsfähigkeit der Viren.